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Der letzte Tag an Bord ... - Ostsee / Baltikum - Teil 9

Der letzte Tag an Bord ... - Ostsee / Baltikum - Teil 9

Auch in dieser Nacht schaukelt das Schiff ein wenig - nicht ganz so stark wie zuvor, aber man merkt es doch. Der Morgen unseres letzten (See)Tages beginnt früh, deutlich zu früh für einen Seetag ! Durch die Milchglasscheibe der Schiebetür leuchtet plötzlich Licht und kurz darauf kommt unser Sohn zu uns. Es geht ihm nicht gut - es geht ihm eher sehr schlecht ! Nachdem er sich am gestrigen Abend dank der frischen Seeluft wieder etwas erholt hatte, ist ihm jetzt völlig übel. Mist ! Das hat gerade noch gefehlt ! Ausgerechnet einen Tag vor der langen Heimreise. Frühstücken gehen wir heute also nur zu dritt und auch nicht ausgedehnt oder ganz in Ruhe. Wir bringen ihm Kräutertee und ein Brötchen in die Kabine. Dann unternehme ich einen Versuch, mit unserem Kranken an Deck zu gehen, in der Hoffnung, ihm tut dies wieder gut. Doch leider funktioniert der Plan nicht. Die Reisetabletten haben auch keine Wirkung - wie auch, wenn sie gar nicht am Ziel ankommen .

Unser Großer ist traurig - er hatte sich so auf den Malkurs gefreut ! Den sage ich zwangsläufig ab und mache mir so meine Gedanken, wie wir das morgen hinbekommen werden - sechs Stunden Autofahrt mit einem kranken Kind zu meistern, wird eine echte Herausforderung. Auch im Laufe des Vormittags ist keine Besserung in Sicht . Unser Großer fühlt sich müde und schlapp und zieht es vor, in der Kabine zu bleiben. Er will nur noch Ruhe haben und sich ausruhen.

Schade, denn heute hat der Kids-Club mittags im "Atlantik" ein spezielles Wikinger-Essen mit Captain Sharky und kleinen Überraschungen vorbereitet. Auch wenn unser Sohn sicher schon nicht mehr zur Zielgruppe gehört, es wäre doch schöner, wenn er dabei sein könnte. So können wir auch daran nur zu dritt teilnehmen. Die Tische sind schön kindgerecht eingedeckt, bereits im Treppenaufgang begegnen wir Captain Sharky, der munter seine Späße treibt - mit den Kids, aber auch mit den Erwachsenen. Die Kleinen sind alle hellauf begeistert von diesem tollen Event. Es ist ein wirklich schöner Tag für die Kleineren, denn Captain Sharky begleitet die Kids auch bei ihren Nachmittags-Aktivitäten.

Für die Schiffsinteressierten gab es am Vormittag die " Nautisch-Technische-Fragestunde" mit Kapitän Kjell Holm und dem Chefingenieur Kipouros. Auch mein Mann hat sich diese interessante und amüsante Fragestunde nicht entgehen lassen. Kapitän Holm ist ein sehr angenehmer und auch humorvoller Mann , der so manche Anekdote in dieser Runde erzählt.

Am späten Mittag gefällt uns der Gesundheitszustand unseres Sohnes noch immer nicht und es läßt sich nicht vermeiden - wir müssen zum Schiffsarzt gehen ! Außerhalb der Sprechzeiten geht im Hospital auch niemand an`s Telefon. So bleibt nur die Möglichkeit, über die Rezeption vermittelt zu werden. Der Pfleger, mit dem ich dann spreche, erklärt mir auch als Erstes, daß wir am Nachmittag einen gewissen Notfallzuschlag berechnet bekommen, weil wir ja außerhalb der Sprechzeit vorstellig werden. was bleibt uns aber auch anderes übrig - je eine Stunde Sprechzeit am morgen und später am Tag nocheinmal - egal ob Seetag oder Hafentag - nunja, sich krank fühlen richtet sich nicht wirklich nach festen Zeitplänen !

Uns war schon zuvor bewußt, daß ein Hospitalbesuch ein teures "Vergnügen" ist. Der Pfleger, der uns empfängt, ist recht arrogant, von Freundlichkeit keine Spur. Ich soll sofort alles unterschreiben - selbst den Bogen mit dem Vermerk, daß mich DER ARZT über alle Risiken uws. aufgeklärt hat. Diese Unterschrift verweigere ich - schließlich haben wir weder einen Arzt gesehen, noch gesprochen. Der Schiffsarzt bittet uns kurz darauf in den Behandlungsraum. Ich muß gestehen, daß ich hier einen so fachlich versierten Arzt nicht vermutet hätte. Er untersucht unseren Jungen sehr gründlich und hinterfragt auch die Ursache einer OP-Narbe .

Ob es nun eine gewisse Seekrankheit ist oder doch eine Folge der Taxifahrt am Vortag, kann auch der Doktor nicht mit Sicherheit sagen. Die Packung Vomex kostet ein Mehrfaches der üblichen Apothekenpreise, aber insgesamt sind wir froh, daß ein wirklich guter und erfahrener Arzt alles durchgecheckt hat. Unser Sohn bekommt in der Kabine seine Medizin und schläft kurz darauf tief und fest ein.

Das tolle Kuchen- und Früchtebuffet am Pooldeck verpaßt er leider auch. Allerdings ist es wieder einmal ein großes Gerangel und Gedränge und wir beobachten so einige Mitreisende, denen Tischmanieren und Hygiene völlig fremd zu sein scheinen. Ein älterer Herr scheint in der Sauna aufgeschreckt zu sein und hatte wohl aus Angst, etwas zu verpassen, keine Zeit mehr, sich mehr als seinen leuchtend weißen Bademantel überzuwerfen - nunja, auf jeden Fall leuchtet er so aus der großen, wetterbedingt komplett bekleideten Menschenschlange heraus. Vor uns stehen ein paar Leute, die nicht schnell genug an die Kuchenstückchen gelangen können und sich ohne Besteck oder Teller mit ihren bloßen Händen bedienen. Man ist sich auch nicht zu schade, nach jedem Stückchen die Finger abzulecken, bevor man beherzt zum nächsten greift ! Wie gut, daß die Reise zu ende geht, denke ich - sonst hätte wohl der Schiffsarzt bald ganz viel zu tun ...

Der letzte Tag an Bord ... - Ostsee / Baltikum - Teil 9
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Wir haben uns den Kuchen dennoch schmecken lassen ! Dieses Buffet, noch üppig mit allerlei Früchten dekoriert - ist einfach ein Hingucker ! Einmal mehr ein dickes Lob an die Küche, die Patisserie,und alle anderen Crewmitglieder, die zum vollkommenen Wohlfühlen beitragen .

Unser Kranker hat sich inzwischen ein wenig erholt und am Abend mag er dann auch etwas essen. Der Schiffsarzt hatte getoastetes Weißbrot empfohlen. Doch dieses abends zu bekommen, wird selbst im Buffetrestaurant zum Problem. Helles Brot ist natürlich vorhanden, nur die Möglichkeit, es zu toasten nicht. So frage ich die Küchencrew hinter dem Tresen. Auf englisch klappt die Verständigung ganz gut. Einmal mehr spüre ich, wie engagiert die Leute hier arbeiten, welch große Mühe sie sich geben, die Gästewünsche bestmöglich zu erfüllen. Am Ende sind drei Crewmitglieder mit meinem Wunsch beschäftigt und arbeiten bis zur Perfektion an einer simplen, gerösteten Brotscheibe! Der erste Versuch wird verworfen, weil etwas zu stark geröstet, der zweite wäre für mich schon absolut okay, doch den "Jungs" aus der Küche ist auch er nicht gut genug. Erst nach dem dritten Versuch sind auch sie mit ihrem Werk zufrieden. Und ich bin beeindruckt,wie wichtig ihnen Freundlichkeit und guter Service sind.

Unser Großer möchte nach seiner kleinen Stärkung auf jeden Fall mit uns in`s Theater kommen und die letzte Show dieser Reise ansehen. Zum Abschied gibt es "Luna" und auch wenn wir die Show bereits kennen, sehen wir sie sehr gern ein zweites mal an. Die Seekarte wird an diesem Abend verlost und am Ende der Show verabschiedet sich die Crew von ihren Gästen. Dies ist wieder der berührenste Moment überhaupt. Aus allen Bereichen des Schiffes stehen Mitarbeiter auf der Bühne - ein wirklich tolles Team. Wir klatschen, stampfen und jubeln kräftig mit, Gänsehautfeeling und etwas feuchte Augen inbegriffen. Auch unserer Kleinen wird nun bewußt, daß sie sich in diesem Moment von ihrem geliebten Kidsclub verabschiedet - es war eine schöne Zeit an Bord ! Standing Ovations für die Crew, als diese die Bühne verläßt !

Ja - es ist immer wieder einfach ein Genuß, mit diesem Schiff zu reisen ! Und wie immer geht auch diese Reise viel zu schnell ihrem Ende entgegen . Weil es einfach wieder ein Traumurlaub war mit wunderschönen Etappen und der besten Crew, die man sich nur denken kann !

Die Koffer stehen gepackt vor den Kabinentüren und werden in der Nacht noch dort abgeholt. Auch das gehört zum guten Service.

Zurück in Kiel :

Mit kleinem Gepäck gehen wir am Morgen in`s "Atlantik " und genießen ein letztes Mal den Luxus, das Frühstück serviert zu bekommen. Unserem Großen geht es auch schon deutlich besser und so müssen wir uns um die Rückreise keine Sorgen machen. Mein Mann holt noch unsere DVD von der Reise ab - wenn man das Team anspricht hat man übrigens auch gute Chancen, das eine oder andere mal im bild zu sein . Auf jeden Fall ist das Video eine sehr schöne Erinnerung an die Reise, zumal das Filmteam noch deutlich mehr sieht , als man selbst.

Gut gestärkt geht es dann - leider - von Bord. Uns drängt kein Shuttlebus, keine Bahnverbindung ... Andere haben es irgendwie eiliger , vom Schiff zu kommen - vermutlich die, die es immer eilig haben ;) Ob Barkeeper, Gastgeberin, Reisebetreuer ... - alle sind eingespannt in die perfekte Aus- und Einschiffung und stehen den Abreisenden hilfreich zur Seite. Unsere Koffer finden wir problemlos im Gepäckzelt und unser Auto können wir auch wenige Schritte vom Terminal entfernt auf dem Parkplatz übernehmen. Wir schauen ein letztes mal zu unserem Schiff zurück und starten die Fahrt in Richtung Heimat. Etwas Wehmut ist schon dabei, doch freuen wir uns auf die nächste, bereits gebuchte Reise im Oktober 2013. Dann werden wir uns im Mittelmeer von "Meer und Magie " verzaubern lassen und lernen die "Mein Schiff 1 " kennen !

Bis dann ! Reisebericht - Fortsetzung folgt !!!

Der letzte Tag an Bord ... - Ostsee / Baltikum - Teil 9
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